Claus Erhard

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Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie (§184b StGB): Rechtsfolgen und Verteidigungsstrategien

Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie (§184b StGB): Rechtsfolgen und Verteidigungsstrategien

Einführung in §184b StGB

Der Besitz und die Verbreitung von kinderpornografischen Inhalten sind in Deutschland gemäß § 184b StGB strafbar. Dieser Straftatbestand dient dem Schutz von Minderjährigen vor sexueller Ausbeutung und missbräuchlicher Darstellung. Betroffene sehen sich oft mit schwerwiegenden rechtlichen Konsequenzen konfrontiert, die nicht nur Geld- und Freiheitsstrafen, sondern auch erhebliche gesellschaftliche Stigmatisierung mit sich bringen können.

Die Strafbarkeit nach § 184b StGB umfasst sowohl den Besitz als auch die Verbreitung von kinderpornografischen Schriften. Bereits der Versuch ist strafbar.

Tatbestandsmerkmale des § 184b StGB

Um eine Strafbarkeit nach § 184b StGB zu begründen, müssen bestimmte Tatbestandsmerkmale erfüllt sein:

  • Besitz: Wer bewusst kinderpornografisches Material in seinem Besitz hat, macht sich strafbar. Dabei reicht bereits das Speichern auf dem Computer oder Smartphone aus.
  • Verbreitung: Die Weitergabe solcher Inhalte an Dritte, sei es durch Versenden, Upload oder sonstige Übertragung, ist strafbar.
  • Absichtlichkeit: Der Täter muss vorsätzlich handeln, also wissen, dass es sich um kinderpornografische Inhalte handelt.

Rechtsfolgen und Strafmaß

Die gesetzlichen Strafen für den Besitz und die Verbreitung von kinderpornografischen Schriften sind erheblich:

  • Besitz: Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe.
  • Verbreitung: Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren.
  • Besondere Schwere: In besonders schweren Fällen kann das Strafmaß erhöht werden.

Zusätzlich drohen Einträge ins Führungszeugnis, Berufsverbote und die Beschlagnahmung von Geräten.

Rechte der betroffenen Person

Personen, die beschuldigt werden, haben bestimmte Rechte:

  • Recht auf Aussageverweigerung: Sie müssen sich nicht selbst belasten.
  • Recht auf einen Anwalt: Es ist ratsam, frühzeitig rechtlichen Beistand zu suchen.
  • Einsicht in die Ermittlungsakte: Über den Anwalt kann die Akteneinsicht beantragt werden.
Wichtig:
Frühzeitige Beratung durch einen erfahrenen Strafverteidiger kann den Verlauf des Verfahrens maßgeblich beeinflussen.

Verteidigungsstrategien

Die Verteidigung in solchen Verfahren erfordert strategisches Vorgehen:

  1. Prüfung der Beweislage: Sind die Beweise rechtmäßig erlangt worden?
  2. Technische Gutachten: Können fremde Zugriffe oder Malware den Besitz erklären?
  3. Zielsetzung: Einstellung des Verfahrens oder Strafmilderung anstreben.

Eine genaue Analyse des Einzelfalls ist unerlässlich, um die bestmögliche Verteidigung zu gewährleisten.

Bedeutung rechtlicher Beratung

Aufgrund der Komplexität und Sensibilität solcher Verfahren ist die Unterstützung durch einen spezialisierten Anwalt unerlässlich. Kleinste Fehler zu Beginn können gravierende Auswirkungen haben:

  • Falsche Aussagen: Können die Verteidigung erschweren.
  • Versäumnisse: Fristen oder Anträge können übersehen werden.
  • Unkenntnis: Spezifische Rechtsmittel bleiben ungenutzt.
Fazit:
Eine kompetente Rechtsvertretung kann entscheidend dazu beitragen, negative Konsequenzen zu minimieren.

Anlassdurchsuchungen und Beschlagnahme

Häufig beginnen Ermittlungen mit Hausdurchsuchungen und der Beschlagnahme von Computern und Smartphones. Betroffene sollten wissen:

  • Verhalten: Ruhe bewahren und nichts ohne Anwalt unterschreiben.
  • Rechte: Ein Beschluss muss vorgezeigt werden.
  • Anwalt informieren: Sofort rechtlichen Beistand kontaktieren.

Tipps für Betroffene

Wenn Sie von einem Verfahren betroffen sind:

  1. Leisten Sie keine Aussage ohne Anwalt.
  2. Sichern Sie alle relevanten Dokumente.
  3. Bewahren Sie Diskretion.
  4. Konsultieren Sie umgehend einen Strafverteidiger.

Der Weg durch das Strafverfahren

Ein Strafverfahren wegen Besitzes oder Verbreitung von kinderpornografischen Schriften verläuft in mehreren Phasen:

  1. Ermittlungsverfahren: Sammlung von Beweisen durch die Staatsanwaltschaft.
  2. Anklageerhebung: Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens.
  3. Hauptverfahren: Gerichtsverhandlung und Urteil.
  4. Rechtsmittel: Möglichkeit von Berufung oder Revision.

Warum die Erfahrung eines Anwalts zählt

Die Materie ist komplex und erfordert spezialisiertes Fachwissen:

  • Kenntnis der Rechtsprechung: Aktuelle Urteile können Einfluss haben.
  • Taktisches Vorgehen: Strategien zur Beweisführung und Argumentation.
  • Verhandlungsgeschick: Möglichkeiten zur Verfahrenseinstellung oder Strafmilderung.

Ein erfahrener Rechtsanwalt kann individuell beraten und die bestmögliche Verteidigung gewährleisten.

Zusammenfassung:
Bei Vorwürfen nach §184b StGB ist professionelle Hilfe entscheidend, um Rechte zu wahren und optimale Ergebnisse zu erzielen.

Schlussbemerkung

Der Vorwurf des Besitzes oder der Verbreitung von kinderpornografischen Inhalten ist ernst und kann weitreichende Folgen haben. Betroffene sollten die Situation nicht unterschätzen und frühzeitig rechtliche Unterstützung suchen. Mit der richtigen Strategie und erfahrenem Beistand können negative Auswirkungen begrenzt und die bestmögliche Verteidigung sichergestellt werden.