Claus Erhard

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Steuerhinterziehung nach § 370 AO

Steuerhinterziehung: Risiken, Strafen und Verteidigungsstrategien

Die Steuerhinterziehung ist in Deutschland ein ernstzunehmendes Delikt, das in § 370 der Abgabenordnung (AO) geregelt ist. Sie betrifft nicht nur große Unternehmen oder wohlhabende Privatpersonen, sondern kann jeden treffen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die gesetzlichen Grundlagen, die möglichen Strafen und wie Sie sich im Falle eines Strafverfahrens verhalten sollten.

Was versteht man unter Steuerhinterziehung?

Steuerhinterziehung liegt vor, wenn jemand vorsätzlich unrichtige oder unvollständige Angaben gegenüber den Finanzbehörden macht oder relevante Tatsachen verschweigt, um Steuern zu verkürzen. Dazu zählen unter anderem:

  • Nichtangabe von Einnahmen in der Steuererklärung
  • Falsche Angaben bei Betriebsausgaben oder Werbungskosten
  • Verheimlichung von Vermögenswerten im Ausland

Die Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt. Bereits geringe Beträge können zu einem Strafverfahren führen.

Gesetzliche Grundlagen gemäß § 370 AO

Der § 370 AO definiert die Steuerhinterziehung und legt die Strafmaße fest. Wichtig zu wissen ist, dass bereits der Versuch strafbar ist. Die gesetzliche Grundlage besagt:

„Wer den Finanzbehörden oder anderen Behörden über steuerlich erhebliche Tatsachen unrichtige oder unvollständige Angaben macht oder die Behörden über solche Tatsachen in Unkenntnis lässt und dadurch Steuern verkürzt oder für sich oder einen anderen nicht gerechtfertigte Steuervorteile erlangt, wird bestraft…“

Mögliche Strafen bei Steuerhinterziehung

Die Strafen richten sich u.a. nach dem Ausmaß der hinterzogenen Steuern (als Orientierung!):

  • Bis zu 100.000 Euro: Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren
  • Über 100.000 Euro: Regelmäßig Freiheitsstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt werden kann
  • Über 1.000.000 Euro: Freiheitsstrafe, Bewährung nur in Ausnahmefällen

In besonders schweren Fällen, etwa bei gewerbs- oder bandenmäßiger Begehung, droht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.

Rechte der Betroffenen im Steuerstrafverfahren

Als Beschuldigter haben Sie Rechte, die Sie unbedingt wahrnehmen sollten:

  1. Schweigerecht: Sie sind nicht verpflichtet, sich selbst zu belasten.
  2. Anwaltlicher Beistand: Sie haben das Recht, jederzeit einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen.
  3. Akteneinsicht: Über Ihren Anwalt können Sie Einsicht in die Ermittlungsakte beantragen.

Es ist ratsam, von Beginn an einen erfahrenen Strafverteidiger einzubeziehen, um Fehler zu vermeiden, die später nicht mehr korrigiert werden können.

Warum ist ein Rechtsanwalt unverzichtbar?

Das Steuerstrafrecht ist ein hochkomplexes Rechtsgebiet, in dem juristisches Fachwissen und strategisches Geschick gefragt sind. Ein Anwalt kann:

  • Die Ermittlungsakte analysieren und die Beweislage einschätzen
  • Eine individuelle Verteidigungsstrategie entwickeln
  • Sich mit den Behörden auf Augenhöhe auseinandersetzen
  • Mögliche Verfahrensfehler zu Ihrem Vorteil nutzen

Vorteile der anwaltlichen Vertretung

Mit einem Anwalt an Ihrer Seite erhöhen Sie die Chance auf ein milderes Urteil oder sogar die Einstellung des Verfahrens.

Strategische Entscheidungen frühzeitig treffen

Bereits zu Beginn des Verfahrens werden wichtige Weichen gestellt. Kleine Fehler können erhebliche Konsequenzen haben. Zum Beispiel kann eine unüberlegte Aussage gegenüber den Ermittlungsbehörden die Verteidigung erschweren. Daher sollten Sie ohne Rücksprache mit einem Anwalt keine Angaben machen.

Die Selbstanzeige als Ausweg

Unter bestimmten Umständen bietet die Selbstanzeige die Möglichkeit, straffrei auszugehen. Dabei gilt es jedoch, strenge Voraussetzungen zu erfüllen:

  • Vollständige Offenlegung aller hinterzogenen Steuern
  • Fristgerechte Nachzahlung der Steuern und Zinsen
  • Die Selbstanzeige muss erfolgen, bevor die Tat entdeckt wurde

Eine fehlerhafte Selbstanzeige kann zur Strafverfolgung führen. Deshalb sollte sie immer unter Anleitung eines erfahrenen Anwalts erstellt werden.

Wichtige Fakten zur Selbstanzeige

Die Selbstanzeige ist ein komplexes Instrument und kein einfacher Freibrief. Fachkundige Unterstützung ist unerlässlich.

Checkliste: Was tun bei Verdacht auf Steuerhinterziehung?

  1. Keine vorschnellen Aussagen gegenüber Behörden tätigen
  2. Umgehend einen spezialisierten Rechtsanwalt kontaktieren
  3. Gemeinsam mit dem Anwalt die Strategie besprechen
  4. Prüfen, ob eine Selbstanzeige sinnvoll und möglich ist
  5. Alle relevanten Unterlagen sammeln und sichern

Fazit: Professionelle Hilfe ist entscheidend

Die Steuerhinterziehung ist ein ernstes Delikt mit gravierenden Folgen. Die Komplexität des Steuerstrafrechts erfordert professionelle Unterstützung. Ein erfahrener Strafverteidiger kann entscheidend dazu beitragen, das Verfahren positiv zu beeinflussen. Zögern Sie nicht, rechtlichen Beistand in Anspruch zu nehmen, um Ihre Rechte vollumfänglich zu wahren.